Familie Müller wohnt am Stadtrand in einer bescheidenen Wohnung. Das kleine Einkommen des Vaters, die vielen Ausgaben für die fünf Kinder zwingen zu äußerster Sparsamkeit. Da geht die Waschmaschine, die doch täglich gebraucht wird, kaputt. In der Zeitung findet Herr Müller ein günstiges Angebot für eine gebrauchte Waschmaschine. Er fährt sofort nach der Arbeit hin und gelangt zu einem vornehmen Haus mit einem wunderbaren Garten. Alles sieht nach Reichtum und Wohlstand aus. Ein freundliches Ehepaar bittet ihn herein. Die Waschmaschine wird besichtigt. Sie ist gut erhalten und sehr günstig im Preis.
Erleichtert erzählt Herr Müller von seinen Sorgen, wie viel die fünf Kinder an Kleidung und Schulzeug brauchen. „Fast jede Woche bringe ich ein Paar zerrissene Kinderschuhe zum Schuhmacher!“. Da geht die Hausfrau schnell aus dem Zimmer und kann dabei ihr Weinen nicht verbergen. Erschrocken fragt Herr Müller, ob er irgendetwas Kränkendes gesagt habe. „Nein“, sagt der Hausherr, aber wir haben nur ein Kind, ein achtjähriges Mädchen. Es ist seit seiner Geburt gelähmt. Und ein Paar zerrissene Kinderschuhe würde uns zu den glücklichsten Menschen der Welt machen!“ Herr Müller geht doppelt beschenkt nach Hause, mit der günstig erworbenen Waschmaschine und mit einer ganz neuen Freude an den Kindern, die soviel Zeug brauchen und viele Kosten machen. - aus dem Buch "Eine gute Minute" von Axel Kühner -
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