Ein Meister war stets liebenswürdig zu Gottesgelehrten, die ihn aufsuchten. Aber er antwortete nie auf ihre Fragen und ließ sich auch nicht in ihre theologischen Spekulationen und Spitzfindigkeiten hinein ziehen. Seinen Schülern, die sich darüber wunderten, sagte er: „Kann man zu einem Frosch in einem Brunnen über den Ozean sprechen - oder über das Göttliche zu Menschen, die in ihren Vorstellungen befangen sind?“
Da war jener Schüler. „Dieser sagte zu seinem Meister: „Ich bin bereit, auf der Suche nach Gott alles aufzugeben: Reichtum, Freunde, Familie, Land, ja das Leben selbst. Was kann ein Mensch sonst noch aufgeben?“ Der Meister erwiderte ganz ruhig: „Die eigenen Glaubenssätze über Gott.“ Der Schüler ging traurig fort, denn er hing an seinen Überzeugungen.
aus einer morgenandacht von michael broch bei swr4
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